Im Interview: Monkee CEO Martin Granig über Save now, pay later

Das Thema Financial Health wird immer wichtiger und neue Bezahlmethoden rücken in den Vordergrund. So sparen Kund*innen mit der Save now, pay later (SNPL) Methode im Voraus auf die volle Kaufsumme hin. Wir haben Martin Granig, CEO & CoFounder des österreichischen SNPL App Anbieters Monkee gefragt, warum bewusstes Sparen auf größere Beträge gerade jetzt immer mehr an Bedeutung gewinnt und für welche Händler*innen und Verbraucher*innen dies besonders attraktiv ist. 

Wie funktioniert Save now, pay later bei Monkee? 

Martin: Monkee hat die Mission, Menschen dabei zu helfen, ihre Ziele und Träume zu erreichen, ohne dass sie dabei Schulden machen müssen. Unsere gesamte App ist rund um das Thema Ziele aufgebaut, vom Notgroschen über den Urlaub bis hin zum Schullaptop für die Kinder ist alles dabei. Wir brechen diese Sparziele für unsere Nutzer*innen auf Challenges herunter. 

Ein Beispiel: 500 Euro für einen Laptop sind viel Geld auf einmal. Wer aber über einen gewissen Zeitraum 10 Euro pro Woche spart, erreicht die Gesamtsumme ebenfalls. Genauso wie Fitness-Apps als Tagesziel 10.000 Schritte vorgeben, um insgesamt die Fitness ihrer User*innen zu verbessern, brechen auch wir etwas nicht Greifbares herunter auf mehrere konkrete Etappen. Wir versuchen, die Ziele aus der Zukunft in die Gegenwart zu holen.

Wie läuft das Sparen bei Monkee im Detail ab? 

Martin: Im ersten Schritt verbindet man sein bestehendes Konto mit der Monkee App. Das ist mit jedem Konto in Deutschland oder Österreich möglich. Danach hat man mehrere Möglichkeiten zum Sparen, zum Beispiel mit unserem sogenannten Autopiloten. Damit aktiviert man eine automatische Abbuchung, die einmalig festgelegt wird. Bei jeder Interaktion mit der App spart man kleinere Beträge, die sich aber summieren. Man kann jederzeit alles umstellen und mehr oder weniger sparen oder den Autopiloten reduzieren. Mit Pushnachrichten helfen wir unseren Nutzer*innen dabei, gesunde finanzielle Gewohnheiten zu entwickeln und unterstützen sie dabei, zu sparen. 

Der zweite Teil der App ist der sogenannte Future Boost. Wir haben gemerkt, dass viele unserer Nutzer*innen auf sehr konkrete Dinge sparen. Daher haben wir angefangen, Partnerschaften zu anderen Unternehmen aufzubauen, die das verkaufen, worauf unsere Nutzer*innen hinsparen. Wenn jemand zum Beispiel auf einen Urlaub spart und kurz davor ist, dieses Sparziel zu erreichen, weisen wir ihn/sie auf unsere Partner*innen hin, die Urlaube anbieten. Wenn der User seinen Urlaub bei einem unserer Partner*innen bucht, bekommt er Geld zurück, also Cashback ins Monkee Wallet für seine nächsten Sparziele. Im Durchschnitt können unsere Nutzer*innen ihre Ersparnisse um 10% pro Jahr wachsen lassen, indem sie einen Teil ihrer Einkäufe über die Monkee App erledigen. 

Während Corona haben wir gesehen, dass alltägliche Ausgaben wie zum Beispiel für Lebensmittel oder Medikamente immer mehr an Relevanz gewonnen haben. Daher haben wir auch in diesen Bereichen starke Partnerschaften aufgebaut. Inzwischen haben wir ca. 400 Partner*innen. 

Für Unternehmen welcher Branchen ist Save now pay later mit Monkee am interessantesten?

Martin: Unsere App ist grundsätzlich besonders interessant für Unternehmen, die viel Wert auf nachhaltiges Wachstum legen. Die Sparziele unserer User*innen sind sehr breit gefächert. Die Sparziel-Evergreens sind: der Notgroschen, der Urlaub, Sport-und Freizeitartikel wie Skier oder Fahrräder, Elektronikartikel wie Laptops und Smartphones, Home und Living Artikel und Mobility Ziele wie Führerschein, Auto und Motorrad. 

Im Moment sparen sehr viele Menschen auch auf Energie-Nachzahlungen hin. Zahlungen, die nur einmal im Jahr fällig werden, liegen für viele meist gedanklich in weiter Ferne. Doch anstatt in den anderen Monaten zu verdrängen, dass einmal im Jahr eine große Zahlung getätigt werden muss, kann man bestmöglich jeden Monat einen Teilbetrag sparen. Die zukünftige Rechnung ist auf diesem Wege nicht mehr weit vom Jetzt entfernt, sondern fester Bestandteil des finanziellen Alltags.

Eignet sich Save now, pay later auch für den stationären Einzelhandel?

Martin: Auf jeden Fall. Mit der Monkee Payment Card, die wir gemeinsam mit Visa anbieten, wollen wir schon bald die Future Boost Vorteile in den stationären Retail bringen. So bekommt dann jemand, der in einem Partnergeschäft mit der Monkee-Karte bezahlt, 5-10% Cashback zurück für seine Sparziele. Brands können mit uns auf diese Weise positive Touchpoints schaffen. Jemand, der Retail Partner von Monkee ist, wird durch das Future Boost System automatisch vom Nutzer gedanklich mit dem positiven Erlebnis der Belohnung in Verbindung gebracht.

Immer mehr Menschen möchten ihre finanziellen Gewohnheiten verbessern und nutzen dabei digitale Coaches wie z.B. Fabit, mit dem auch PAIR Finance zusammenarbeitet. Warum ist das Thema Financial Health gerade jetzt aktueller denn je? 

Martin: Generell geht der Trend dahin, dass Verbraucher*innen immer mehr Wert auf das Thema Wellbeing legen, weil ihr eigenes Wohlbefinden ihnen sehr wichtig ist. Es gibt viele Studien, die zeigen, dass Menschen, die finanziell ungesund sind, automatisch auch physisch und mental ungesünder leben. Geldsorgen sind der Nummer-1-Faktor für Stress, und wenn jemand in einem Bereich gestresst ist, wirkt sich das auch negativ auf die anderen Lebensbereiche aus. Es entsteht ein Kreislauf, in dem sich finanzielle, mentale und körperliche Gesundheit gegenseitig bedingen. 

Am Ende des Tages geht es immer um das Spannungsfeld zwischen sofortigen und zukünftigen Belohnungen: Wenn ich heute zum Beispiel das Schnitzel im Restaurant nicht esse, bin ich ja nicht sofort gesünder. Erst, wenn ich meine Ernährung dauerhaft umstelle und mich mehr bewege, werde ich es in Zukunft sein. Und dasselbe ist auch bei der finanziellen Gesundheit der Fall. Ich muss schon heute an morgen denken und Geld beiseite legen, damit ich in Zukunft keine finanziellen Probleme habe und mir schöne Sachen leisten kann.

Gerade jetzt, wo die Kosten steigen und steigen, wird allerdings der Puffer zwischen den Ausgaben und dem Geld, das Verbraucher*innen zur Verfügung steht, immer kleiner bzw. ist gar nicht mehr existent. Das trifft dann unter anderem diejenigen, die mehrere Raten abbezahlen und diese jetzt eben nicht mehr zahlen können. So gibt es immer mehr Zahlungsausfälle. Wir finden es gut, dass PAIR Finance beim Zurückführen offener Rechnungen sowohl nutzerfreundlich als auch kundenorientiert ist und auf ein zeitgemäßes, digitales Setup im Inkasso setzt.

Seht ihr Save now, pay later als Gegenentwurf zu Buy now, pay later? 

Martin: Für uns bei Monkee ist Save now, pay later die verantwortungsvolle Alternative zu Buy now, pay later. Uns ist Nachhaltigkeit sehr wichtig und wir sind davon überzeugt, dass es nachhaltiger ist, Verbraucher*innen mit der Methode, erst auf etwas zu sparen und es dann erst zu kaufen, finanziell zu stärken. Wir sehen auch, dass immer mehr Unternehmen darüber nachdenken, ob Ratenkauf und Konsumentenkredite mit ihrer Nachhaltigkeits-Strategie im Einklang sind. Natürlich hat aber auch Buy now, pay later seine Vorteile. Es ermöglicht Menschen, die zum Beispiel in einem Notfall vor einer großen Rechnung stehen und diese eigentlich nicht selbst stemmen können, sofort zu zahlen. 

Und was passiert, wenn jemand sein Sparziel erreicht?

Martin: Das Geld bleibt auf dem Monkee-Konto, bis der User sich dazu entscheidet, sich die Summe aufs Referenzkonto auszuzahlen. Manchmal ändern sich Sparziele auch mit der Zeit. Anfangs für den Urlaub gedacht, wandeln manche Nutzer*innen während des Sparprozesses zum Beispiel ihr Urlaubs-Sparziel in ein Nebenkostennachzahlungs-Sparziel um. Da ist die App sehr flexibel. Viele User*innen sind total froh, dass sie begonnen haben, zu sparen, wenn sie unerwartet hohe Zahlungen tätigen müssen. Denn andernfalls hätten sie das Konto überziehen oder einen Kleinkredit aufnehmen müssen. 

Für welche Kund*innen eignet sich SNPL? 

Martin: Unsere Zielgruppe sind die Verbraucher*innen, die bewusster mit ihren Finanzen umgehen möchten. Anstatt etwas direkt zu kaufen, warten Sie lieber, bis sie die volle Summe erreicht haben.

Grob gesagt sehen wir zwei Cluster an Monkee-Nutzer*innen. Da sind zum einen die Necessity Savers: Sie sparen auf Basics wie den Notgroschen oder andere “Needs” und gehören meist der mittleren Einkommensgruppe an. Und dann gibt es die Lifestyle Savers: Sie sparen auf schicke Urlaube, das neueste Smartphone, und andere Lifestyle-Artikel, also “Wants”, und haben höhere Einkommen.

Neben dem allgemeinen Trend hin zur Financial Health, erleben wir aktuell auch einen starken Female Finance Trend. Neue Generationen selbstbewusster Frauen wollen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen. Dieser Trend spiegelt sich auch bei Monkee wider: 85% der Menschen, die unsere App nutzen, sind Frauen. Das ist für eine Finanz-App überdurchschnittlich hoch. 

Vielen Dank, Martin, für das Gespräch!


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