PAIR Faces: Interview mit Content Creator Christina Herdt

Christina Herdt (24) ist Content Creator im Bereich Behavioral Science und kreiert bei PAIR Finance Templates auf Basis von Erkenntnissen aus der Marketing Psychologie und der Linguistik.

Zu Beginn würden wir gerne etwas über dich und deinen Hintergrund erfahren. Woher kommst du?

So simpel die Frage ist, finde ich sie für mich immer schwer, da ich im Alter von vier Jahren mit meiner Familie aus Kasachstan ausgewandert bin. Im Endeffekt würde ich aber sagen, dass ich aus Osnabrück komme. Dort habe ich die längste Zeit meines Lebens gelebt und Freunde und Familie.

An welchem Standort von PAIR Finance arbeitest du?

Ich arbeite in Berlin, derzeit zwar noch im Home Office in Osnabrück, doch ich freue mich ab Oktober vollständig vor Ort zu sein. Dann kann ich das schöne Büro regelmäßig aufsuchen und meine Kollegen treffen.

Wie bist du zu uns gekommen?

Ich war in den letzten Zügen meines Masters und stieß auf eine Anzeige von PAIR Finance, die direkt mein Interesse weckte. Dort wurde explizit nach einem/einer Content Creator/in mit sprachwissenschaftlichen Hintergrund gesucht. Die Schilderung der Aufgaben sowie das digitale und KI-gestützte Arbeiten basierend auf Kenntnissen aus der Verhaltensforschung haben mich dazu bewegt, Teil des Team werden zu wollen.

Du bist also Content Creator bei PAIR Finance. Wie sieht deine Arbeit aus?

Als Teil des Verhaltensforschung Teams wende ich Kenntnisse aus meinem Studium der Linguistik an, im speziellen der Semantik und Pragmatik, um Templates, d.h. automatisierte und wiederverwendbare Text- und Bildbausteine, zu erstellen. Dabei arbeite ich eng mit einer Kollegin aus der Marketing Psychologie und einem Kollegen aus der Datenanalyse zusammen. Unser Ziel ist es, säumige Zahler durch psychologische und linguistische Nudges zu erreichen und zur Zahlung zu animieren, ohne die Kundenbeziehung zu belasten.

Ein wichtiger Bestandteil meines Berufs ist die Durchführung von Kampagnen. Diese gestalten meine Abteilung und ich regelmäßig auf Anfrage des Partnership Teams oder aus eigenem Interesse in Form eines A/B Tests. In diese Kampagnen erproben wir neue psychologische oder linguistische Konzepte, um vorher definierte Gruppen von säumigen Zahlern zu erreichen.

Dieser Prozess ist besonders spannend, da Kampagnen im Schnitt 7-14 Tage laufen und wir im Anschluss direkt die Ergebnisse auswerten können. So gestaltet sich die die Arbeit als ein konstantes Erforschen und Optimieren.

PAIR Finance stützt sich auf KI, Data Science und Verhaltensforschung, wodurch das Unternehmen sich vom klassischen Inkasso unterscheidet. Wie äußert sich das in deiner Tätigkeit?

Inkasso wird oft als starr betrachtet. Doch PAIR Finance agiert digital und rückt das Individuum in seinen charakterlichen Facetten in den Fokus, um eine Kommunikation auf Augenhöhe zu ermöglichen.

Hier kommt zum Beispiel auch mein Bereich der Linguistik ins Spiel. Wir wissen, dass die Sprache, die wir wählen, um miteinander zu kommunizieren, unsere psychologische Realität gestaltet. Studien haben bspw. gezeigt, dass Menschen geneigter sind anderen entgegenzukommen, wenn eine Anfrage in einer “weil-Konstruktion“ formuliert wird. Derartige Erkenntnisse sind natürlich elementar für die Gestaltung unserer Texte.

Am meisten Anwendung finden diese Ansätze in unseren sogenannten Tonalitäten. In unserer neulich veröffentlichten Studie konnten wir zeigen, dass verschiedene Typen von säumigen Zahlern in unterschiedlichen Tonalitäten und zu variierenden Uhrzeiten  angesprochen werden müssen, um eine Reaktion hervorzurufen. Durch diese Erkenntnis und Herangehensweise schaffen wir es, den Inkassoprozess für alle involvierten Parteien zu optimieren.

Und wie sieht dein Leben außerhalb des Office aus?

In meiner Freizeit bin ich gerne kreativ und beschäftige ich mich ebenfalls mit Sprache. Ich schreibe und lese viel seit meiner Jugend. Ersteres vor allem im lyrischen und letzteres im philosophischen Bereich. Gerade arbeite ich mich durch die Literatur von Albert Camus.

Dazu kommt noch mein Interesse für Fotografie, vor allem analog Fotografie. Ich mag die Farbgebung, die auf Film ganz speziell ist. Hinzu kommt das nostalgische Gefühl, das die Fotos vermitteln.

Ansonsten verbringe meine Abende mit Freunden in Restaurants bei einem schönen Essen und Glas Wein oder zu Hause (sofern die andere Person kochen kann, da ich leider nicht mit dieser Gabe gesegnet wurde).

Das hört sich gut an. Zum Schluss dann noch folgende Frage: Was war der überraschendste Moment deiner ersten Wochen? 

Ich denke tatsächlich der Launch einer Kampagne von einer Größe wie wir sie bisher noch nie hatten. Dass mir diese Aufgabe zugetraut wurde und das positive Ergebnis der Kampagne haben mich sehr gefreut.

Vielen Dank, Christina, für Deine Zeit und die spannenden Einblicke!

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