Generative KI bietet Unternehmen vielversprechende Möglichkeiten

Als Technologieführer im Inkasso treibt PAIR Finance die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) seit Jahren voran und verfolgt ihren gesamttechnologischen Fortschritt. In unserer Reihe „Spot on AI” berichten wir kontinuierlich über Künstliche Intelligenz aus der Sicht eines Fintechs, geben Einblicke in unsere eigene Technologie bei PAIR Finance und teilen unsere Einschätzung zu zahlreichen neuen Entwicklungen.

Heute blicken wir auf die Technologie der Stunde, die alles verändert: generative KI. Für Unternehmen bedeutet sie auf der einen Seite signifikante Chancen für Kosteneinsparungen und mehr Umsatz und auf der anderen Seite große Aufgaben, die erledigt werden müssen, um langfristig neben der Konkurrenz zu bestehen. Wir zeigen, was sich Verbraucher*innen von Unternehmen wünschen, wozu Firmen generative KI einsetzen wollen und was momentan die größten Herausforderungen für die Unternehmen sind.

Generative KI ist die Schlüsseltechnologie unserer Zeit

Generative Künstliche Intelligenz ist eine Technologie, die mithilfe von Deep Learning und Neuronalen Netzwerken neue, originelle Inhalte wie zum Beispiel Texte, Bilder, Code oder Videos kreieren kann. Damit steht sie im Gegensatz zu anderen Arten von KI, die sich auf die Klassifizierung oder Identifizierung von Inhalten konzentrieren. Bekannte Tools, die diese neue Technologie nutzen, sind z.B. die Large Language Models (LLMs) ChatGPT, Bard, Llama 2, Dall-E oder Jasper. Ihr branchenübergreifendes disruptives Potenzial und ihre Zugänglichkeit machen generative KI zur Schlüsseltechnologie unserer Zeit. LLMs automatisieren Aufgaben jeglicher Art und können von jedem angewandt werden, ohne dass die Person die Technologie dahinter verstehen muss. Unter anderem deswegen verbreitet sich generative KI gerade so massiv. 

Die Entwicklung der KI ist so grundlegend wie die Erfindung des Mikroprozessors, des PCs, des Internets und des Mobiltelefons. Sie wird die Art und Weise verändern, wie Menschen arbeiten, lernen, reisen, sich medizinisch versorgen lassen und miteinander kommunizieren.

Bill Gates

Verbraucher*innen nutzen generative KI weitaus mehr als Unternehmen

Generative KI-Tools werden zwar privat immer mehr genutzt, treiben aber bislang keine schnelle allgemeine KI-Einführung in Unternehmen voran. Nur ein Drittel aller 1.684 Befragten einer aktuellen McKinsey Umfrage gibt an, dass ihr Unternehmen bereits regelmäßig generative KI in mindestens einem Geschäftsbereich einsetzt. Die am häufigsten genannten Bereiche sind Marketing, Vertrieb, Produkt- und Serviceentwicklung, Kundenbetreuung und Backoffice-Support

In Deutschland haben laut der neuesten ifo-Konjunkturumfrage nur 13,3 Prozent der Unternehmen KI im Einsatz. Wie hoch der Anteil von genutzter generativer KI bei den 13,3 Prozent ist, geht aus der Umfrage nicht hervor. Weitere 9,2 Prozent der Unternehmen planen erst noch, KI überhaupt zu nutzen. Ganze 40 Prozent der Firmen in Deutschland sehen in Künstlicher Intelligenz gar kein Thema für sich. Das liegt teilweise an der Art der Branche (bei 60% der Baugewerbe-Unternehmen wird KI z.B. nicht thematisiert), aber auch an Bedenken bezüglich des Datenschutzes. 

Dabei wünschen sich 43 Prozent der Verbraucher*innen laut einer aktuellen Capgemini Umfrage, dass generative KI von Unternehmen in die Interaktion mit ihren Kund*innen integriert wird, zum Beispiel für die Finanzberatung. 70 Prozent der Konsument*innen nutzen generative KI-Tools schon heute, um nach Produkt- und Service-Empfehlungen zu suchen. 64 Prozent – egal aus welcher Altersgruppe – geben an, aufgrund dieser Empfehlungen schließlich auch Käufe zu tätigen. 73 Prozent sagen, dass sie Inhalten, die von generativer KI erstellt wurden, vertrauen.

Vom Kosteneinsparer zum möglichen Umsatztreiber

Die Wirtschaft hat hohe Erwartungen und sieht vor allem die Vorzüge der modernen Technologie. Drei von vier Manager*innen weltweit glauben etwa, dass generative KI ihrem Unternehmen Vorteile bringen wird (Capgemini). Darüber hinaus sehen fast alle befragten Führungskräfte (96 Prozent international und 99 Prozent in Deutschland) sie als Schlüsseltechnologie für den Vorstand. Die befragten Manager*innen rechnen damit, dass die erfolgreiche Integration von generativer KI in IT-Infrastrukturen in den kommenden drei Jahren zu einem Umsatzplus von acht Prozent und einer Kostensenkung von sieben Prozent führen kann. 

Die drei Hauptvorteile aus Sicht deutscher Unternehmen sind weniger Kosten, gesteigerte Effizienz und bessere Geschäftsprozesse, das geht aus einer repräsentativen Civey-Umfrage im Auftrag von Microsoft hervor. Welche Ziele Unternehmen mit generativer KI verfolgen, hängt aber auch davon ab, ob sie diese heute schon vermehrt einsetzen oder dies erst noch planen. Der State of AI Report 2023 von McKinsey zeigt: Unternehmen, die heute bereits stark auf KI setzen, sind weniger darauf aus, Kosten zu sparen als andere Unternehmen. KI-High-Performer geben doppelt so häufig wie andere an, KI einzusetzen, um neue Geschäftsfelder oder Einnahmequellen zu erschließen.

Insgesamt geht der Trend dahin, dass Künstliche Intelligenz von Unternehmen nicht mehr als eine reine Möglichkeit zum Kosteneinsparen gesehen wird, sondern als Umsatztreiber. 69 Prozent von den über 1.500 Befragten einer im August 2023 veröffentlichten S&P-Umfrage nennen als Beweggrund für KI-Projekte in ihren Unternehmen umsatzorientierte Faktoren. Außerdem zeigen die Umfrageergebnisse: Je mehr Unternehmen schon mit KI arbeiten, desto mehr fokussieren sie sich auf das Potenzial von KI zur Umsatzsteigerung.

Gesteigerte Produktivität und effizientes Arbeiten

Generative KI wird weltweit erhebliche Auswirkungen auf alle Industriezweige haben, weil sie das Potenzial hat, Arbeitstätigkeiten zu automatisieren. Laut McKinsey sogar Tätigkeiten, die heute noch 60 bis 70 Prozent der Zeit von Arbeitnehmer*innen in Anspruch nehmen. Derselben Studie zufolge kann generative KI theoretisch einen jährlichen Produktivitätszuwachs von 2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar ermöglichen. Zum Vergleich: Das BIP des Vereinigten Königreichs im Jahr 2021 betrug rund 3,1 Billionen US-Dollar. 

In welcher Branche die Schlüsseltechnologie am meisten verändern kann, hat Accenture untersucht und dabei 22 verschiedene Branchen verglichen. Die Bankenbranche steht an der Spitze, weil generative KI in Banken rund 72 Prozent der Arbeit dort signifikant verändern könnte. Veränderungen sind allerdings in allen Branchen zu erwarten, weil alles, was durch Sprache übermittelt wird, egal ob Dokumente, E-Mails, Chats, Video- oder Audioaufzeichnungen, genutzt werden kann, um mithilfe von generativer KI die nächste Optimierung oder Innovation in Gang zu setzen. 

Eine große Frage, die in Bezug auf generative Künstliche Intelligenz immer wieder diskutiert wird, lautet: Wird diese Schlüsseltechnologie Arbeitsplätze wegnehmen? Die International Labour Organization kommt in einer aktuellen Studie zu dem Ergebnis, dass Arbeitsplätze durch generative KI weltweit eher ergänzt als vernichtet werden, weil sie eine Rolle nicht vollständig übernimmt, sondern  bestimmte Aufgaben automatisiert. Damit dies gelingt, müssen Unternehmen aber in die KI-Bildung der Mitarbeiter*innen investieren.

Datenmanagement ist die größte KI-Herausforderung für Unternehmen

Laut einer aktuellen S&P-Umfrage unter 1.500 KI-Entscheidungsträger*innen ist die Datenverwaltung mit 32 Prozent momentan das am häufigsten genannte Hindernis für Unternehmen, die Künstliche Intelligenz bei der Arbeit einsetzen wollen. Darauf folgen die Sicherheitsherausforderungen (26 Prozent) und die Rechenleistung (20 Prozent). Unternehmensdaten sind oftmals überall verstreut, und das in verschiedenen Formaten, ohne Kennzeichnung und nicht katalogisiert. Deshalb sind viele Unternehmen aktuell noch nicht bereit, KI bestmöglich einzusetzen. 

Fazit 

Generative KI ist ohne Zweifel die Schlüsseltechnologie unserer Zeit. Sie kann Unternehmen aller Branchen produktiver machen und sich durch die Automatisierung alltäglicher Aufgaben positiv auf die Effizienz beim Arbeiten auswirken. Verbraucher*innen vertrauen generativer KI und lassen sich von ihr bei Kaufentscheidungen beraten. Statt nur zur Kosteneinsparung tendieren Unternehmen, die heute bereits mit KI arbeiten, dazu, mit ihr den eigenen Umsatz hochzutreiben. Die Datenverwaltung ist momentan das am häufigsten genannte Hindernis für Firmen, die KI einsetzen wollen. Unternehmen, die ihre Daten katalogisieren, ihre Mitarbeitenden schulen und ihre eigene Technologie weiterentwickeln, können damit heute Weichen für eine langfristig gute Position auf dem Markt setzen.


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